Nach zweimaligem Schüleraustausch in den Jahren 2014 und 2016 mit dem liceo (classico) Mariotti in Perugia/ Umbrien hat das CGA mit weiteren Schülern des MvLG Calw-Stammheim im Frühjahr 2018 einen Schüleraustausch mit dem liceo (linguistico) Ariosto in Ferrara unternommen. Die in der norditalienischen Poebene nördlich von Bologna gelegene Residenzstadt des Fürstengeschlechts der Este besticht durch ihre Vielzahl an repräsentativen Gebäuden und wunderschönen Fassaden. Im Zentrum befindet sich das Castello Estense, umgeben von einem Wassergraben. Unzählige Geschäfte, Boutiquen, Restaurants und Cafes in den Gassen der Altstadt wirken als Inbegriff des italienischen Lebensstils schlechthin. Der Corso della Giovecca als West-Ost-Achse trennt den mittelalterlich verwinkelten südlichen Teil vom nördlich gelegenen renaissancezeitlichen Stadtteil. Hier wurden die ersten auf dem Reissbrett gezogenen Straßenzüge Europas angelegt, die Fürstenfamilie der Este schuf in zwei Jahrhunderten ein städtebauliches Juwel der Renaissance. Ihre Strahlkraft als architektonisches, aber auch kulturelles Zentrum reichte weit über die Grenzen Norditaliens hinaus.
Ferrara und seine nähere Umgebung sind mit zahllosen bedeutenden Museen und beeindruckenden Kirchenbauten gesegnet; im Gegensatz zu vielen anderen Städten Italiens gehen die Anfänge nicht auf römische, sondern auf frühmittelalteriche Wurzeln -damals noch im Sumpfland des Podeltas als Schutz vor Feinden- zurück. In diversen Museen innerhalb und ausserhalb Ferraras lernen unsere Schüler Zeugnisse aus der Jungsteinzeit über die etruskische, römische, mittelalterliche und neuzeitliche Epoche kennen. Eine Vielzahl von Ausflügen ins nahe gelegene Bologna, nach Ravenna oder Comacchio runden das Besichtigungsprogramm ab, nicht zuletzt eine Betriebsbesichtigung bei der Firma DUCATI. Auch das Erleben des italienischen Schulalltages am liceo Ariosto sowie des italienischen Familienalltages kommt nicht zu kurz: Ospitalita‘ - Gastfreundschaft ist keine Worthülse, sondern wird gelebt.
Auf dem Rückweg machen wir für zwei Tage Zwischenstopp in Parma sowie Piacenza (SW Milano); von dort fahren wir in den nahe gelegenen Appenin nach Bobbio, um das beeindruckende Kloster des irischen Missionars Columban sowie die über den Fluss Trebbia gespannte ponte del diavolo zu besichtigen. Ciao, Italia, alla prossima volta!
Bilder: © MK